Unsere Landwirtschaftspolitik muss sich ändern!

Seit dem Jahr 2000 haben Zehntausende von Bauernbetrieben in unserem Land dicht gemacht. Auch in der Schweiz droht die Landwirtschaft sich zur Agrarindustrie zu entwickeln. Hoher Einsatz von Pestiziden gefährdet unsere Böden und unsere Gesundheit. Die Anzahl der Insekten hat in den letzten 25 Jahren um drei Viertel, die der Vögel um zwei Drittel abgenommen. Die grossen, international tätigen Nahrungsmittelkonzerne sind, auch wenn sie in ihren Nachhaltigkeitsdossiers das Gegenteil versichern, nur an kurzfristiger Umsatz- und Gewinnsteigerung interessiert. Unsere Lebensgrundlagen werden ausgehöhlt. Es muss sich etwas ändern!

Die Initiative für Ernährungssouveränität will die Bauern in der Schweiz schützen. Faire Preise sollen ein gerechtes Einkommen sichern und so die Existenz auch der kleineren Betriebe garantieren. Damit sollen Arbeitsplätze in der Landwirtschaft erhalten und neue geschaffen werden. Regional und gentechfrei hergestellte Lebensmittel sollen Böden und Umwelt schonen und gesunde Nahrung garantieren. Und mittels Zöllen soll dafür gesorgt werden, dass keine Lebensmittel importiert werden, die nicht den schweizerischen Vorschriften entsprechen.

Unsere Landwirtschaftspolitik steuert auf eine Sackgasse zu. Diese Intitiative will das Steuer herumwerfen. Sie will mit harten Mitteln ihre Ziele erreichen und scheut auch nicht vor Konflikten mit bisher abgeschlossenen Freihandelsabkommen zurück. Trotzdem empfiehlt die SP Annahme, denn grosse Probleme erfordern harte Massnahmen.

Jürg Keller, SP Weinland