Littering

Wir befanden uns noch in der Phase der Corona-Krise, als Ansammlungen von mehr als fünf Personen verboten waren. Das schöne Wetter am Wochenende vor dem 11. Mai, dem Datum der ersten Lockerung der strengsten Auflagen, liess die Leute wieder an die Rheinufer zwischen Dachsen und Rheinau strömen. Das kann man ja gut verstehen. Das Feuerverbot war aufgehoben, also wurde und wird am Rhein wieder grilliert und getrunken. Das ist auch völlig in Ordnung. Nach dem Grillieren und Feiern aber einfach alles liegen lassen, das ist ganz und gar nicht in Ordnung. Aludosen, Pizzaschachteln, Plastikbecher, Petflaschen, Zigarettenstummel und vieles mehr, Littering im gröbsten Masse. Meine Frau schnappte sich einen Abfallsack und sammelte den Müll ein.

Man fragt sich, ob die Leute bei sich zu Hause auch alles auf den Boden werfen und meinen, irgendjemand räume es dann schon weg? Sauereien mitten in der Natur anzutreffen ist ja nichts Neues, aber offensichtlich hört das trotz langjähriger Bemühungen nicht auf. Ist es eine Volkskrankheit? Oder nur eine Frage der Kinderstube? Hässlich und ärgerlich sind sie allemal, die öffentlichen – und illegalen – Abfallhaufen. Vermutlich helfen da nur saftige Bussen. Und viel Geduld. Jetzt wo der solidarisch Gedanke wieder Auftrieb bekommen hat, lässt es mich hoffen, dass auch andere Benutzer der Rheinufer helfen Littering zu vermeiden.

Peter Kissling, Co-Präsident SP Weinland