Unwetter – Temperaturanstieg – Windräder – Glück: Gibt es da einen Zusammenhang?

Forumsartikel SP Weinland, Andelfinger Zeitung, Ausgabe Freitag, 08.03.24

Haben Sie in den vergangenen Monaten schmelzende Gletscher in unseren Alpen gesehen? Wurden Sie von Unwetter oder von mit Regenwasser gefüllten Kellern überrascht? Wissen Sie, dass über 90% der Korallen absterben, wenn die Klimaerwärmung 2 Grad betragen wird? Der Klimawandel macht betroffen. Was kann ich machen?

Ich sehe verschiedene Möglichkeiten: Die einen schränken mich kaum ein, bei anderen muss ich mich stark motivieren. Den CO2-Ausstoss reduzieren kann ich, indem ich mit rohstoffhaltigen Produkten sorgsam umgehe, weniger Auto fahren, aufs Fliegen möglichst verzichte. Nicht zu viel streamen, keine Bitcoins verwenden, weniger Fleisch essen. Das Sammeln von Plastik und Kunststoff ist auch eine gute Sache, bringt aber im Vergleich zu den anderen Massnahmen eher wenig.

Reichen solche Bemühungen, um den globalen Temperaturanstieg auf 1.5 Grad zu begrenzen? Nur, wenn wir alle viele Beiträge dazu leisten! Es muss uns gelingen, bis 2030 unseren CO2-Ausstoss zu halbieren, und bald darauf ganz auf null zu bringen. Solange wir CO2 ausstossen, solange wird die globale Durchschnittstemperatur steigen, und in der Schweiz noch stärker als im weltweiten Durchschnitt. Deshalb müssen wir auch die Heizungen auf CO2-freie Technologien wie Erdwärme oder Wärmepumpen umstellen. Um die Energiesicherheit zu gewährleisten und um einem von der Mehrheit der Bevölkerung gewollten Netto-Null-Ziel näher zu kommen, sollten wir die Vorteile von Windenergie nutzen. Es windet im Winter stärker als im Sommer, das ist also eine gute Ergänzung zur Sonnenenergie, welche im Winter eingeschränkt nutzbar ist. Windenergie kann im Kanton Zürich gleich viel oder mehr Strom erzeugen wie die unserer Flusswasserkraftwerke. Wer die Natur schätzt, sollte den eigenen CO2-Ausstoss auf „Netto-Null“ senken.

Kann man positiv in die Zukunft schauen, wenn man sich steigenden Temperaturen gegenüber machtlos fühlt? Aus der Forschung ist bekannt, dass sich Menschen glücklich fühlen, wenn sie sich als aktiv handelnd erleben: Packen wir es an, gemeinsam als Gesellschaft, indem jeder von uns einen Beitrag zur Rohstoffreduktion leistet und auf erneuerbare Energien setzt. Und: zum Glücklichsein gehören Menschen, die man liebt, sowie Tätigkeiten, die für einen sinnvoll sind. Auch dies gilt es zu pflegen. Ich wünsche Ihnen einen Tag, angereichert mit vielen glücklichen Momenten und mit anpackenden Handlungen.

Anita Märki, SP Weinland