Forum Andelfinger Zeitung, Ausgabe vom Freitag, 5. Juli 2024
Zum zweiten Mal hat die Gemeinde Dachsen bei „Schweiz bewegt“ mitgemacht. Im letzten Jahr hat Dachsen sogar den Sieg bei den Gemeinden bis 2000 Einwohner davongetragen. Das stachelt bekanntlich die Konkurrenz an. Dieses Jahr hat die Gemeinde Schleitheim (SH) uns überholt.
In erster Linie ging es natürlich darum sich zu bewegen. Darauf zu achten, kürzere Strecken zu Fuss oder mit dem Velo zu erledigen und das Auto möglichst stehen zu lassen. Doch will man an der Spitze mitmischen, braucht es viel Organisation. Auf Apps, im Gemeindeanzeiger, im Internet und mit öffentlichem Anschlag wurde den Einwohnerinnen und Einwohner von Dachsen kundgetan, wo sie mitmachen konnten. Zum Beispiel an den Spaziergängen am Donnerstagabend, meist bei miesem Wetter, kamen zwischen 72 bis 92 Personen und das jeden Donnerstag im Mai. An Auffahrt war die grosse Gemeindewanderung über den Rheinauer Damm und zurück zum Nohl-Steg angesagt. Insgesamt gab es über 60 Angebote von vielen Vereinsvertretern und Privaten, von Pilates bis zum Schwimmen im Rhein. Von Anfang an zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schleitheim und Dachsen ab. Täglich, sogar stündlich wurde die Rangliste beobachtet und analysiert.
Während Dachsen letztes Jahr rund eine Million Bewegungsminuten zusammentrug, reichte das in diesem Jahr bei weitem nicht mehr. Schleitheim hatte zum Schluss 1‘644’828 Minuten und Dachsen 1‘640’699 Minuten. Auch wenn es mich als sportlicher Mensch freut, dass sich in Dachsen so viel bewegte, hat der Wettkampf noch eine ganz andere Bedeutung. Schon im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass bei diesen Aktivitäten eine ganz neue Qualität des Miteinander in der Gemeinde entsteht. Zum einen konnten sich die Vereine in der Gemeinde profilieren und mit ihren Angeboten Mitbewohner zum Mittun begeistern. Zum andern fanden auch Begegnungen statt, die ohne „Dachsen bewegt“ nie zu Stande gekommen wären. Dachsen war sozusagen zum Greifen spürbar.
Dachsen ist also näher zusammengerückt. Neue Bekanntschaften und sogar neue Freundschaften sind entstanden. Auch der Gemeinderat und die Verwaltung haben sich engagiert, was wiederum die Behördenmitglieder der Bevölkerung nähergebracht hat. Für Dachsen ist dieser Anlass eine Erfolgsgeschichte. Als Sozialdemokrat sehe ich es sowieso gerne, wenn man sich begegnet und austauschen kann. Persönlich habe ich während des Wanderns, Joggens, Velofahrens oder beim Kräuterkurs im Gelände interessante Gespräche geführt. Meine Empfehlung an alle anderen Gemeinden im Weinland kann deshalb nur heissen: selber einmal mitmachen und sich dann wundern, wie solidarisch sich die Einwohner geben können.
Zum Schluss verrate ich Ihnen gerne nochmals die diesjährige Rangliste: 1. Rang Schleitheim mit 1‘644’828 Minuten, 2. Rang Dachsen mit 1‘640’699 Minuten, 3. Rang Remigen (AG) mit 1‘059’687 Minuten.
Peter Kissling, Co-Präsident SP Weinland